2011 brach in Tunesien der Arabische Frühling aus. Dennoch wagten wir die Fahrt.

2011 Die gefahrene Strecke

Der Blog von unterwegs

30.4.
Fähre kommt sehr spät. Legt 3h nach geplant ab. Wenigstens gutes Wetter.
1.5.
Fährfahrt zieht sich. Viel abhängen in der Kabine. Einreise so simpel und schnell wie nie zuvor. Nabeul: Spuren der Unruhen sichtbar. Fenster von Banken eingeworfen. Ein Carefour geplündert.
2.5.
Kairouan. Polizeistation zerstört und von Militär gesichert. Auf der Strecke wenig Polizeipräsenz. Fast 7h Wanderung durch Kairouan. Heute in den Nachrichten die Tötung von Osama Bin Ladin in Afghanistan. Ein Tunesier meint, im Süden wäre es durchaus noch Unruhig. Mal schauen…
3.5.
Gafsa. Bei der Abfahrt Geld holen wollen. In Kairouans Innenstadt fast alle Geldautomaten zerstört. Vor Sidi Bou Said plötzlich viel Polizei. Im nächsten Ort in eine Demo geraten. Einen wunderschönen Schotterpass überquert. Am Nachmittag erneut ein starker Wind aus dem Westen. Nette Unterkunft gefunden.
4.5.
Douz. Anspruchsvollen Pass fahren wollen. Ich brach ab. Danach schöne Schotterstrecken gefahren. In Douz raus Richtung Tembain und im Sand gespielt. *Freude*.

5.5.
Tembain. Ksar Ghilane.
Super Sandtag. Führen durch viel Sand zum Tembain. Alleine die Dünen sind so weich, daß wir die Weiterfahrt in den Süden abbrachen und 30km durch Sicheldünen in Richtung Ksar Ghilane auswichen. Dort trafen wir noch eine Gruppe von 60 Belgiern.
6.5.
Matmata. Nachdem ein Tag frei wurde entschieden wir Richtung Matmata zu fahren. Die Streckenfindung war anfänglich von Navigationsfehlern geprägt, führte aber dadurch zu netten offroad Strecken. Leider konnte in Dar Sabir die fast taube und blinde alte Dame uns kein Zimmer geben, so dass wir über Ksar Halouf nach Matmata hochheizten.
7.5.
Ksar Ghilane. Von Matmata über Bir Soltane nach Ksar Ghilane unter maximaler Nutzung von Pisten. In Ksar alles wie ausgestorben. Wir waren neben einem Pärchen die einzigen Touristen. In Tunis gibt es seit heute wieder Unruhen und Ausgangssperre.
8.5.
Tozeur. Über die Dünen und Piste nach Douz (Stefan agierte nebenbei für einen Arbeiter als Geldbote) und weiter über den Südrand des Chott el Djerid nach Tozeur. Ein absolutes Highlight: Die Fahrt direkt über den Chott!
Und noch eines: Zwei Spelunken mit weiblichen Bedienungen entdeckt. Unglaublich!
9.5.
Tozeur. ein Ruhetag mit Stadtbummel, sehr schöne Fahrt mit der Kutsche durch die Palmerie. Am späten Nachmittag zum Star Wars Gelände und in den Dünen spielen. Super war es!

10.5.
Kasserine. Die Strecke heute spannte den Bogen von der kargen Wüste zum grünen Bergland. Langsam wird die Besiedelung mehr und die Pisten weniger. In Kasserine sind die Spuren der Unruhen sehr sichtbar. Die staatlichen Stellen sind mit S-Draht gesichert, Banken und die Shell Tankstelle attakiert.
11.5.
Le Kef. Schöne Fahrt durch den Chambi National Park. Alles Schotter. Weiter nach Haidra und von dort zum Table de Jughurta. Wir nutzten die Zeit auf diesen wunderschönen Berg zu gehen und die Aussicht zu geniessen. Nach Le Kef ging es noch vereinzelt über Ziegenpfade und Schotter bis wir schließlich die Hauptstraße nahmen..
12.5.
Teborsouk. Wir führen aus Le Kef in den Nordwesten auf kleinen Strassen durch traumhaft schönes Bergland. Erst als wir in der Ebene ankamen wurde das fahren langweilig. Wir besichtigten die Ausgrabungsstätte von Bulla Reggia die mit herrlichen Mosaiken und Räumen unter der Erde glänzt. In Teborsouk besichtigten wir noch am Spätnachmittag Dougga. Am Abend vernichteten wir den restlichen Stroh Rum…
13.5.
Langweilige Fahrt zur Fähre nach Tunis. Einzig dass das Ticketoffice Probleme hatte unsere Tickets auszustellen brachte etwa Spannung in den Tag. Jetzt beginnt die langweilige Rückreise.